08 Okt Der europäische EMS-Markt 2021
Nach Veröffentlichung der Jahresberichte der großen EMS/ODM-Unternehmen in Europa kann in4ma endlich den jährlichen Produktionswert 2020 für die europäische EMS/ODM-Industrie bekannt geben. Die Untersuchung deckt mittlerweile ca. 85% aller EMS/ODM-Unternehmen in Europa ab, während einige, primär kleinere Unternehmen die länger brauchen bis sie ihre Berichte im Firmenregister veröffentlichen, modelliert werden mussten. Dies geschieht jedes Jahr auf gleiche Weise, und die restlichen 15% werden aktualisiert, sobald die Jahresabschlüsse verfügbar sind.
Während der Recherche der letzten 12 Monate haben wir festgestellt, dass die verbleibenden 15% im Jahr 2019 viel niedrigere Einnahmen hatten als von uns modelliert wurde. 85 % aller Umsätze in Europa wurden von 290 Unternehmen erwirtschaftet, die restlichen 15 % kommen von 1682 Unternehmen und diese verloren durchschnittlich 5,2 % ihres Umsatzes, 4,5 % mehr als ursprünglich modelliert. Während von 2014 bis 2018 die Zahl der Unternehmen mit Umsatzwachstum von 75 % auf 80 % stieg, gab es 2019 einen Rückgang auf 63 %. 37% der Firmen verzeichneten einen Umsatzrückgang gegenüber 2018, hauptsächlich kleinere EMS.
Dies hat nun zu einer Reduzierung des jährlichen Produktionswertes 2019 von 44 Milliarden Euro auf 43,7 Milliarden Euro geführt. Die Werte für 2020 beliefen sich auf 41,3 Milliarden Euro, ein Rückgang um 5,4%.

Absichtlich werden nur die TOP 30 in Europa gezeigt. TOP 31-50 ist ein Minenfeld. So gibt es dort Unternehmen, die im Bereich der Verteidigungselektronik tätig sind und der EMS-Anteil nur modelliert werden kann, Unternehmen, die sich mehrheitlich auf die PCBA-Reparatur konzentrieren, OEMs, die auch EMS anbieten, und Hersteller von Flex-Schaltungen, die 95% dieser Flex-Schaltungen auch bestücken. Das sind alles Firmen, die werden von den klassischen EMS nicht als Wettbewerb angesehen. Das heißt, man kann sich immer streiten, ob man sie in Betracht ziehen sollte oder nicht. In4ma hat eine klare Definition, was berücksichtigt wird und was nicht, und diese Definition hat sich in den letzten sechs Jahren nicht geändert.
Im ersten Halbjahr 2021 hat sich die EMS-Branche stark erholt. In4ma und IPC haben 2021 erneut eine Halbjahresumfrage durchgeführt. Der Schwerpunkt lag dabei auf Deutschland, Österreich und der Schweiz, wohl wissend, dass die Werte nicht allzu sehr vom Rest Europas abweichen. Auch hier wurden die ausgewiesenen Umsätze nach Umsatzgruppen analysiert und mit allen Analyseergebnissen des Jahres 2020 zu einem Gesamtbild kombiniert.
Dieses Bild zeigt, dass die dramatischen Auswirkungen von Corona erst im 2. Quartal 2020 einsetzten und sich in den nächsten drei Quartalen nur marginal verbesserten. Die eigentliche Belebung fand im 2. Quartal 2021 statt. Wenn man sich nun die Ergebnisse des 2. Quartals 2021 anschaut und diese mit dem 2. Quartal 2020 vergleicht, wird deutlich, dass es bisher nur die großen (XL) EMS sind, denen es besser geht als 2019. Für die mittleren EMS-Unternehmen (L/M) besteht noch die Chance, bis zum Jahresende auf den Umsatz 2019 zu gelangen. Für die kleinen Unternehmen (S/XS) wird es bis 2022 dauern, bis sie die Einnahmen von 2019 wieder erreichen.

Für kleinere Unternehmen, insbesondere solche mit geringem Eigenkapital, wird es jetzt ein harter Kampf, ihr Geschäft am Laufen zu halten. Es gibt Möglichkeiten, ihnen zu helfen zu überleben, bei Interesse wenden Sie sich einfach an in4ma. Vor allem Marketing wird immer wichtiger, gerade für die kleinen (S/XS) Unternehmen. Einige von ihnen leben von 3 oder 4 Kunden. Die Folgen waren im 2.Quartal 2020 sichtbar, als der größte Umsatzrückgang für ein Unternehmen bei 68 % lag und im Durchschnitt sich ein Umsatzrückgang von 23,9 % einstellte. Hoffnung wird in einem solchen Fall nicht helfen, Deutliche Veränderungen der Strategie vielleicht.