Eine detaillierte Analyse

Die Europäische EMS Industrie

Viele Jahre intensiver Analyse von Bestückern elektronischer Baugruppen (OEM, ODM, EMS) für einen deutschen Branchenverband und endlose Diskussionen über die Größe des deutschen und europäischen Marktes haben Weiss Engineering dazu veranlasst, die Statistik der EMS-Branche neu aufzustellen.

 

Bestehende Marktberichte definierten den EMS-Markt in Europa mit ca. 28 Mrd. Euro, wobei angeblich 2/3 des Produktionsvolumens auf Osteuropa entfallen würde. Zwölf Jahre Erfahrung in der Arbeit mit den Marktzahlen ließen diese Zahlen ad absurdum führen. Zudem waren die Wachstumsaussagen extrem vom amerikanischen Markt beeinflusst und nicht plausibel. Damit entstand das Projekt E³MS (European Electronics Engineering & Manufacturing Services).

 

In dreijähriger Arbeit identifizierte Weiss Engineering über 2160 EMS Unternehmen in Europa, sowie weitere ca. 70 EMS Unternehmen in Vorderen Orient, Israel und den Maghreb Staaten. Neben den Kontaktdaten wurden Umsätze und Mitarbeiterzahlen, teilweise auch weitere Zahlen aus der Bilanz und der Gewinn & Verlustrechnung erfasst. Die Umsätze wurden bis 2013 rückwirkend erfasst, Bilanzdaten rückwirkend bis 2014. Basis waren einerseits die länderspezifischen Firmenregister, andererseits kostenpflichtige Datenbanken. Damit konnten über 85% des Europäischen Produktionsvolumens direkt erfasst werden. Bei kleineren Unternehmen mussten teilweise andere Kennzahlen als Hilfsmittel zur Umsatzberechnung herangezogen werden. Der mögliche Fehler bei dieser Hilfsrechnung ist jedoch in Bezug auf das gesamte Produktionsvolumen minimal.

Die einzelnen Umsätze und andere Kennzahlen wurden von über 2160 EMS Unternehmen addiert, um zum Produktionsvolumen in Europa zu gelangen. Die Unterteilung in Ost- und West-Europa widerlegte damit bisher in der Presse und Marktstudien publizierten Zahlen. Für 2020 ergibt sich ein Produktionsvolumen von 42,1 Mrd. Euro, ein Rückgang von 3,6% zu 2019.

 

Für 2021 wird derzeit von einem Produktionsumsatz in Europa von über 42,7 Mrd. Euro ausgegangen. Es gibt immer noch viele kleine EMS-Firmen, über 1600 Firmen haben weniger als 10 Mio. Euro Umsatz, viele haben keine Strategie und keine Zukunft. Ca 22% dieser Firmen machen derzeit Verluste weil sie sich nicht an einige Grundregeln der Geschäftswelt halten. Seitdem in4ma die Zahlen und die Bilanzen analysiert und die Probleme aufzeigt sehen wir in Deutschland einen positiven Trend. In 2014 machten noch 23,6% aller EMS in Deutschland Verluste, in 2017 waren es nur noch 16,6%, in 2018 waren es noch10,6%, natürlich auch durch eine gute Konjunkturentwicklung in dieser Zeit. 2019 hatten die großen EMS (>50 Mio. Euro) noch Umsatzwachstum, die kleineren Unternehmen bereits einen Rückgang und 2020 war wegen der Pandemie für alle Firmen ein schweres Jahr.

 

Der Erholung der EMS-Industrie in Westeuropa (~+4,8%) stand 2021 noch ein Rückgang der Umsätze (~-2,0%) in Osteuropa wegen rückläufiger Zahlen in der Computer und Kommunikationsindustrie gegenüber. Für 2022 erwarten wir einen Umsatzsprung von über 15% der teilweise durch Preiserhöhungen, aber auch durch ein zweistelliges Mengenwachstum verursacht wird.

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EMS Statistiken

Die Jahresstatistik 2022 von in4ma

Jedes Jahr führen wir eine Marktumfrage über den europäischen EMS-Markt durch. Die Teilnehmerzahl ist in den letzten sechs Jahren stetig gestiegen und erreichte im Jahr 2022 215 teilnehmende EMS-Unternehmen für die Analyse des Kalenderjahres 2021. Die Fragebögen werden ca. 4 Wochen nach Ende des Kalenderjahres zurückgeschickt und jedes teilnehmende Unternehmen erhält 6 Wochen nach Ende des Kalenderjahres kostenlos einen vollständigen 80-seitigen PDF-Bericht. Unternehmen, die nicht an der Statistik teilnehmen (können), haben die Möglichkeit, diesen Bericht zum Preis von 680,-Euro käuflich zu erwerben.

 

Der Gesamtumsatz der meldenden Unternehmen summiert sich für 2021 auf 9,2 Mrd. Euro, was einem Anstieg von 11,7 % gegenüber 2020 entspricht. Diese Umsätze machen etwa 22% aller europäischen EMS-Einnahmen aus. Für D-A-CH alleine waren es 6,24 Mrd. Euro, ein Plus von 8,0 Prozent, was 64% des Gesamtumsatzes in D-A-CH entspricht. Dies sind die Indikatoren zur Berechnung der jährlichen Wachstumsrate 2021 für ganz Europa.

Wir arbeiten an zukunftsorientierten Wachstumsraten und Entwicklungen, was die kritischste Arbeit ist, die ein Marktanalyst leisten kann. Im Internet finden Sie viele Publikationen über zukünftige Entwicklungen die zu hohen Preisen angeboten werden. Seien Sie vorsichtig, wie Sie Ihr Geld ausgeben. Einige dieser „Experten“ prognostizieren Wachstumsraten mit zwei Ziffern nach dem Dezimalkomma. Wenn man sich die eigentliche Datenbank anschaut, stellt man fest, dass sie nicht einmal die tatsächlichen Zahlen kennen. Wir stützen unsere Prognosen auf die retrograden Entwicklungen der Länder, einschließlich bekannter Marktveränderungen und weiterer Details der Länder. Letztlich sind unsere Zahlen nur die Summierung der Umsätze der einzelnen Firmen und Länder in der Datenbank mit einer Genauigkeit von etwa +/-1.0%.

Jeweils im 3. Quartal eines Jahres werden die Zahlen der Jahresstatistik durch aktuelle Auswertungen der Firmenregister der Länder ergänzt um so zu einem Gesamtbild für Europa zu gelangen und zu einem ca. 100-seitigen Bericht zu EMS Europa zusammengefasst. Der Bericht wurde zum Jahreswechsel nochmals auf neuesten Stand gebracht, umfasst jetzt 159 Seiten (PDF-file) und ist noch bis Ende März 2023 zum Preis von 1290,- Euro erhältlich.

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